- - - Hinweis - - - ERSTE-HILFE-KURS für Kinder von 8 bis 12 Jahren - - - 30.09. + 14.10. + 28.10., nachmittags - - - Anmeldung bei KLJB Oberwildenau 0170-3037097 - - -

- - - Hinweis - - - ERSTE-HILFE-KURS für die Bevölkerung - - - 10.10., 9-16 Uhr - - - Anmeldung bei der Feuerwehr Oberwildenau - - - http://www.feuerwehr-oberwildenau.de/aktuell/erste-hilfe-kurs/ - - -

- - - Hinweis - - - ERSTE HILFE-KURS für Kinder von 4 bis 7 Jahren - - - 3.11., 16 Uhr - - - Anmeldung bei KLJB Oberwildenau 0170-3037097 - - -

 

Und keiner fragt dich!!!

Aufgewacht auf der Intensivstation nach 3 Tagen künstlichem Koma. Keine Ahnung, was geschehen war. Herzinfarkt, wie bitte?

Herzinfarkt. Etwas was so weit weg war wie mein 95. Geburtstag. Ich bin gerade mal 51 und dachte an alles, nur nicht an so etwas, und genau das wäre mir beinahe zum Verhängnis geworden. 

Anzeichen hatte ich schon Tage vorher, Luftnot und Müdigkeit, aber nicht einmal das brachte ich ansatzweise in Verbindung mit einem Herzinfarkt. Meine familiäre Situation, dass meine Oma, mein Vater und seine beiden Brüder an Herzinfarkt gestorben waren, hatte ich nicht wirklich so verinnerlicht dass ich das mit mir und meiner Gesundheit in Verbindung gebracht hätte.

Öffentlicher Defi in Neudorf bei Tankstelle Autohaus Post

Nun zu meinem kleinen Wunder... 

 

Ich hatte Fußball gespielt in Trausnitz bei der Jugendherberge und klagte über Atemnot und Unwohlsein. Daraufhin wollte ich ins Krankenhaus, doch soweit kam es nicht. Kurz darauf legte ich mich auf den Boden in die stabile Seitenlage, Alex rief den Notarzt und dann war ich auch schon bewusstlos. Daraufhin holte Martina Zoran, der bei der Bundeswehr arbeitet und auch mit in der Jugendherberge in Trausnitz war. Zoran begann sofort mit der Erstversorgung.

Das wiederum bemerkte eine Frau aus dem Dorf und fragte was los sei. Diese rief ihren Neffen an, der bei einer Jugendrotkreuzgruppe engagiert war. Zufälligerweise hatten sie in Trausnitz vor nicht all zu langer Zeit einen Defi (Defibrillator) bekommen. Diesen brachte er unverzüglich mit und klebte die Elektroden auf meine Brust. Gleich danach stellte der Defi fest, das ich Herzkammerflimmern hatte und löste einen Stromstoß aus um mein Herz wieder in den richtigen Takt zu bringen.

Beim Eintreffen des Notarztes bzw. Hubschraubers hatte ich dann schon wieder eine stabile Herzfrequenz und eine wunderschöne Schnappatmung. Dann wurde ich intubiert und sofort ins Krankenhaus nach Weiden geflogen. Dort unverzüglich operiert und dabei zwei sogenannte „Stents“ eingesetzt. Das sind Spiralen oder Röhrchen, die in die Adern zum Herzen eingezogen werden um diese zu erweitern.

Ja, da lag ich nun im künstlichen Koma und bekam noch eine Lungenentzündung. Keiner wusste, wie ich aus dieser Nummer wieder herauskomme. Ich meine, in welchem Zustand ich bin, wenn ich wieder aufwache.

Da sitze ich nun und schreibe mein eigenes Erlebnis auf und kann es noch gar nicht richtig fassen, was mir eigentlich passiert ist. So wie die Ärzte meinen, sollte nach der „Reha“ nichts mehr zurückbleiben.

Zu verdanken habe ich das ganz alleine einer ganzen Reihe von Zufällen oder Fügungen, egal wie jeder das nennen mag. Auf jeden Fall ist die Erstversorgung das allein Entscheidende für so einen Fall!

Mal ehrlich, wer hätte das so hinbekommen wie diese Ersthelfer und gewusst was zu tun ist. Und hätten die Trausnitzer nicht einen Defi gehabt und jemand, der sich damit auskennt. Dann wäre ich mit Sicherheit nicht mehr der, der ich vor dem Herzinfarkt war. Ich mag es mir gar nicht ausdenken. Lähmungen, Gehirnschäden, usw.

Wir in unserer Gemeinde haben sogar drei Defi´s. Dank der Raiffeisenbank in Weiden, die die Geräte gespendet hat, um dem einen oder anderen einmal das Leben zu retten. Und auch dank Sebastian Hartl, der durch seine Defieinweisungen schon einigen Leuten in der Gemeinde den Umgang mit dem Gerät gezeigt hat. Denn einen Defi zu bedienen ist ein Kinderspiel, man muss es nur einmal gesehen haben, damit man die Angst verliert, ihn zu benutzen.

Aus aktuellem Anlass organisierte Martina Reisnecker mit der FFW Neudorf am 22. Juli einen Defikurs, den Sebastian Hartl vor mehr als 30 interessierten Leuten abhielt. Im Oktober ist auch noch ein Ersthelferkurs geplant. Näheres bitte der Zeitung oder unserem Fußvolk-Kalender entnehmen.

In Neudorf hängt der Defi öffentlich zugänglich beim Autohaus Post neben der Tankstelle und zwar schon fast 1 Jahr.

In Luhe ist er in der Raiffeisenbank im Vorraum angebracht. Aber Achtung man kommt nur mit einer EC Karte durch die Türe. Von welcher Bank die EC-Karte stammt, ist egal, Hauptsache eine EC-Karte. Dieser hängt nun auch schon ca. 2 Jahre.

In Oberwildenau hängt er ebenfalls im Vorraum der Raiffeisenbank. Aber hier kann man die Türe ohne Karte öffnen. Dieser hängt jetzt auch schon  2 Jahre.

Wenn der eine oder andere aus meinem Schicksalsschlag etwas lernen will, so wäre es schön, wenn er einen Defi- und einen Erste Hilfe-Kurs machen würde. Vielleicht sehen wir uns ja da mal. Wenn jemand in so eine Situation kommt und dann weiß was er zu tun hat, dann kann er sich nachher freuen, jemandem das Leben gerettet zu haben und muss sich nicht grämen, nichts gemacht zu haben.

Jeder kann zu jeder Zeit in so eine Situation geraten und jeder ist froh, wenn er richtig helfen kann oder ihm richtig geholfen wird.

Man bekommt nicht oft ein zweites Leben geschenkt. Ich hatte Glück. Glück die richtigen Leute um mich zu haben und in der Nähe eines Defis zu sein.

Sich vornehmen etwas zu tun, ist nur der erste Schritt. Ohne den zweiten ist er nutzlos.

Ich hoffe, ich konnte den einen oder anderen etwas wachrütteln, sein Leben etwas zu überdenken.

Günther Weiß

 

 

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